Reviewed by Peter Kritzinger, Friedrich-Schiller-Universitaet, Jena (peter.kritzinger@uni-jena.de)
In den vergangenen Jahrzehnten wurde das Wissen um die Technik und die Wissenschaft in der antiken Welt durch zahlreiche Einzelstudien vorangetrieben.1 Dazwischen erschienen auch Einführungen und Handbücher, die jeweils den aktuellen Stand der Wissenschaft wiedergeben.2 In diesen Kontext fügt sich nun auch das zu besprechende Werk ein. Die Intention des Dizionario delle Scienze e delle Tecniche di Grecia e Roma (= Diz.) wird von der hauptverantwortlichen Herausgeberin Paola Radici Colace in einer kurzen Einleitung formuliert (S. 9-14). Danach wolle der Diz. "colmare una lacuna nel campo degli studi dell'antichità, costituita dalla mancanza di un Dizionario organico della Scienza e della Tecnica relativo al mondo classico, che metta insieme gli autori, i testi, le pratiche e i processi produttivi (Realien)" (S. 9). Ziel des Werkes scheint also zu sein, theoretisches und praktisches Wissen antiker Technik vereint in einem Nachschlagewerk zu präsentieren. Während in jüngerer Zeit vor allem unter dem Eindruck Moses I. Finleys einflussreicher Studien die Entwicklung antiker Technik häufig in Wechselwirkung zur wirtschaftlichen Genese betrachtet und dargestellt wurde, scheint das vorliegende Werk die Dialektik von praktischer Technik und theoretischer Wissenschaft in den Vordergrund rücken zu wollen.3 Darüber hinaus versteht sich der Diz. "come collettore di quanto già acquisito e come punto di partenza per nuove indagini" (S. 10). Zudem möchte der Diz. "die klassische Kultur in ihrer Gesamtheit beleuchten" (S. 11). Folgendermaßen ist der Diz. aufgebaut: Er umfasst zwei Bände zu insgesamt 1343 Seiten. Einige Präliminarien sind der Materialpräsentation vorgelagert (S. 1-22). Dem lexikalen Teil ist ein nützlicher Index der Lemmata vorangestellt (S. 17-20). Das Material zu den weitgefassten Themenbereichen wird in nur 455 alphabetisch angeordneten Stichworten präsentiert (S. 23-1037). Das Material wurde auf 29 thematische Bereiche verteilt, für die jeweils ein "curatore" verantwortlich zeichnet (S. 12). Die Lemmata wurden indes von insgesamt 82 Autoren ausgearbeitet (S. 4; 1275-88). Dem Hauptteil schließen sich ein Literaturverzeichnis und ein Glossar an (S. 1039-1274). Beschlossen wird der Diz. von drei Aufsätzen (S. 1291-1343). Beim Umfang des vorliegenden Werkes liegt es auf der Hand, dass nur eine kursorische respektive punktuelle Besprechung des Inhalts möglich ist. Bereits die Durchsicht des Index offenbart drei inhaltliche Schwerpunkte. Ein erstes Hauptaugenmerk des Diz. liegt augenscheinlich auf den schriftlichen Quellen, den Autoren und Denkern. Deutlich über 150 Einträge entfallen auf diesen Themenkomplex. Ein weiteres Themengebiet stellen die "Realien" dar, dem sich circa 100 Lemmata zuordnen lassen. Auf die "Wissenschaften" ("scienze") entfallen wieder etwa 150 Schlagworte. Weitere 50 Einträge lassen sich keinem dieser Bereiche zuordnen. Zunächst ist festzuhalten, dass die Beiträge in durchweg routinierter Form verfasst sind. Die Ausführungen entsprechen dem State of the Art und geben im Allgemeinen die sententia communis zum jeweiligen behandelten Gegenstand wieder. Es ist freilich unvermeidbar und liegt wohl in der Natur eines solch großen Projektes, dass die Qualität der Beiträge zum Teil variiert.4 Einige Einträge wurden skrupulös mit Verweisen auf Literatur und Quellen versehen; sie entsprechen durchaus dem selbstformulierten Ziel und können zum Ausgangspunkt für weiterführende Studien dienen.5 Andere Autoren hingegen verzichten leider weitestgehend auf Belege und/oder Verweise.6 Auch Umfang und Ausführlichkeit der Beiträge können beträchtlich voneinander abweichen. Während beispielsweise das Lemma "Agostino" kaum mehr als eine Spalte umfasst, ist der Eintrag "Epicuro" neunmal so lang. Diese Diskrepanz lässt sich zwar ohne Weiteres durch die Ausrichtung des Diz. rechtfertigen; dann stellt sich aber die Frage, wie sinnvoll in einem Nachschlagewerk zu antiker Technik und Wissenschaft grundsätzlich Lemmata zu Augustinus vel simile sind. Am Ende eines jeden Eintrags findet sich wie üblich jeweils eine kleine Auswahl an weiterführender Literatur.7 Ärgerlich sind jene Literaturangaben, die in der Bibliographie nicht aufgelöst werden.8 Zum ersten inhaltlichen Schwerpunkt (Quellen, Autoren, Denker) finden sich sowohl Lemmata bekannter Größen, wie "Agostino" oder "Platone", als auch etwas entlegenere Einträge, wie etwa "Asclazione" oder "Astrampsico". Häufig ist jedoch der Bezug zum eigentlichen Thema des Diz. kaum ersichtlich. Hier hätte mit Gewinn Raum eingespart und an andere Themen vergeben werden können. So hätte man sich den Sachbereich "Realien" umfangreicher behandelt gewünscht, dem eine sichtlich nachrangige Rolle zukommt. Die wenigen und zudem häufig recht speziellen Lemmata, wie "Strumenti chirurgici", "Tolleno", vermögen dieses umfangreiche Themengebiet nur punktuell und insgesamt unzureichend zu beleuchten. Die Einträge zum Themenkomplex "Wissenschaften" behandeln dagegen durchweg weitgefasste Lemmata, wie etwa "Embriologia", "Ginecologia", "Mantica", "Patologia", weshalb diese zu Recht verhältnismäßig umfangreich ausfallen. Die Schlagworte, die sich keinem dieser Themenkomplexe zuordnen lassen, weisen eine beeindruckende und zum Teil überraschende inhaltliche Bandbreite auf – z.B.: "Archeologia subacquea", "Caldei", "Capo", "Esplorazioni estreme", "Febbre", "Idrofobia", "Pestilenza", "Piante aquatiche", "Sessualità", "Sonno". Die Themenvielfalt geht dabei selbst über das Versprechen, "die klassische Kultur in ihrer Gesamtheit zu beleuchten" (S. 11), hinaus, sodass nicht selten der letzte Bezug zur antiken Wissenschaft und Technik verloren geht. An den lexikalen Teil schließt sich die Bibliographie an, deren Umfang von beinahe 150 Seiten (S. 1039-1185) beeindruckt. Der schiere Umfang relativiert sich jedoch aufgrund der Tatsache, dass ein nicht geringer Teil der aufgelisteten Titel aus Lexikonbeiträgen besteht.9 Schwerer wiegt freilich, dass eine Reihe zentraler Werke nicht in der Bibliographie aufgeführt wird.10 Der Umfang des Glossars ist nicht minder imponierend und umfasst nahezu 100 Seiten (S. 1188-1274). Allerdings werden nicht eigentlich Stichworte erklärt, sondern lediglich sinnverwandte Begriffe aufgelistet, die dann auf bestimmte Kapitel im Diz. verweisen. Daraus ergibt sich gewissermaßen eine Schnitzeljagd, die zum Schmökern anregt, ja nötigt. Eine schnelle und effektive Begriffserklärung ist freilich kaum möglich. Im Anschluss daran finden sich einigermaßen unerwartet noch drei wissenschaftliche Beiträge. L. Rossetti (Alle origini dell'idea occidentale di scienza e tecnica, S. 1291-1315) spürt dem Ursprung der Wissenschaften nach, den er zeitlich in der Archaik und räumlich in Milet zu erkennen glaubt. Ja, er macht als Schöpfer des "ersten wissenschaftlichen Traktates" Anaximander aus (S. 1307-10).11 Auch der Beitrag von P. Radici Colace (Metafore della scienza e della tecnica: Contributo alla lingua ed all'immaginario, S. 1317-1322), in dem vor allem der Quellenwert von Metaphern aus der Welt der Technik thematisiert wird, bleibt recht farblos. Dagegen zeichnet V. Tavernese (Fortuna e valutazioni della scienza e della tecnica antiche nel pensiero medievale, moderno e contemporaneo, S. 1223-1343) überzeugend und pointiert die Rezeption antiker Technik und Wissenschaft bis in die Gegenwart nach. Einem Werk diesen Umfangs in einem relativ kurzen Fazit gerecht zu werden, fällt schwer und muss wohl bis zu einem gewissen Grad subjektiven Charakters bleiben. Tatsache ist, dass bis dato kein Nachschlagewerk existierte, das in systematischer Weise sowohl theoretisches und praktisches Wissen wie auch Autoren, Texte und Realien zum Thema Wissenschaft und Technik in der Antike vereinte. Dennoch lässt sich hieraus keine "lacuna nel campo degli studi dell'antichità" (S. 9) ableiten. Denn zu antiken Autoren und Texten existieren durchaus aktuelle Nachschlagewerke.12 Auch die antike Technik- und Wissenschaftsgeschichte hat in den letzten Jahren eine Reihe vorzüglicher Handbücher hervorgebracht. Immerhin fehlt auf diesem Gebiet ein aktuelles, alphabetisch geordnetes Nachschlagewerk. Hätte man das Augenmerk auf dieses Defizit eingeengt (so wie es der Titel suggeriert), so wäre es dem Diz. wohl gelungen, eine veritable Lücke in der wissenschaftlichen Literatur zu schließen. So aber verstricken sich Realität und Anspruch des Diz. in eine Reihe von Widersprüchen: Ein alphabetisches Nachschlagewerk, in zwei kartonierten Bänden, zum stolzen Preis von 295 € empfiehlt sich (von der Verarbeitung) weder einer Bibliothek, noch (vom Preis) den meisten privaten Nutzern.13 Ähnlich gespalten erweist sich die Handhabung. Denn obwohl der Diz. als Lexikon konzipiert ist, eignet er sich aufgrund der eigenwilligen Lemmaselektion nur bedingt als Nachschlagewerk.14 Häufig endet die gezielte Suche denn auch in – zugegebenermaßen – kurzweiligem Schmökern. Möglicherweise war dies von den Herausgebern so intentioniert; die originelle Ausführung des "Glossars" legt diese Vermutung sogar nahe. Doch dann hätte sich eine Anordnung des Stoffes nach Themengebieten angeboten. Zudem stellt sich während der Lektüre nicht selten die Frage, worin eigentlich die Verbindung zu den scienze und/oder tecniche bestehen mag.15 Hier hält der Inhalt nicht immer, was der Titel suggeriert. Dass das Lexikon schließlich von drei Aufsätzen beschlossen wird, überrascht nach diesen denkwürdigen Widersprüchen kaum noch. Am Ende steht die Frage, ob die häufig durchaus qualitätvollen Beiträge (potentielle) Nutzer über diese prinzipiellen Monenda des Diz. hinwegzutrösten vermögen. Wahrscheinlich dürften aber die Antinomien zwischen Titel und Inhalt, Konzeption und Handhabung, Anspruch und Wirklichkeit wohl eher dazu führen, dass man auch in Zukunft zu alternativen Handbüchern und Nachschlagewerken greift.
Notes:
1. Standortbestimmung bei Greene K., Historiography and Theoretical Approaches, in: Oleson J.P. (Hg.), The Oxford Handbook of Engineering and Technology in the Classical World, Oxford, 2008, 62-90.
2. Z.B. Forbes R.J., Studies in Ancient Technology, 9 Bde, Leiden 1964-1971; Landels J.G., Engineering in the Ancient World, London 1978; White K.D., Greek and Roman Technology, London 1984; Cech B., Technik in der Antike, Darmstadt 2010, und die in Anm. 10 genannten Werke.
3. V.a. Finley M.I., Technical innovation and economic progress in the ancient world, in: Econ. Hist. Rev. , 2nd ser., xviii (1965), 29-45.
4. Einige Beiträge bleiben sichtlich hinter den Ansprüchen des Diz. zurück, bspw.: "Astrologici manoscritti"; "Demetrio Falereo"; "Gladio"; "Piante acquatiche"; "Pugniale"; "Scudo".
5. Z.B.: "Apollonio Mys"; "Fisica"; "Ottica"; "Veterinaria.
6. So etwa die Beiträge aus der Feder Carmelo Lupinis v.a. zur Bewaffnung. Vgl. Anm. 4.
7. Die jedoch nicht immer im strengen Sinn des Wortes weiterführend ist. Z.B.: "Simone"; "Teucro di Babilonia" und die in Anm. 4 genannten Beiträge.
8. Blanck 1997; Blanck 2008; Burzachechi 1984; Callmer 1985; Canfora 1989; Canfora 1999; Casanova 2001; Dix 2000; Dix-Houston 2006; Dorandi 1995; Dziatzko 1897; Fedeli 1984; Fedeli 1989; Fehrle 1986; Froschauer-Römer 2008; Gamble 2006; Götze 1937; Hanoune 1997; Hoepfner 1996; Houston 1996; Houston 2002; Johnson 1978; Langie 1908; Makowiecka 1978; McCabe 2007; Müller-Graupa 1933; Nicolai 1987; Nicolai 1988; Nicolai 2000; Otranto 2000; Parsons 1952; Pasquali 1930; Perrotta 1928; Piacente 1988; Pinto 2006; Plathy 1968; Pütz 1925; Raeder 1988; Rapin 1987; Richter 1901; Rostovtzeff 1953; Sève 1990; Spallone 2008; Staikos 2000; Staikos 2004; Strocka 1981; Strocka 1994; Vössing 1997, Vössing 2005; Wendel 1943; Wendel 1954; Wendel-Göber 1951.
9. Z.B. werden zu V. Nutton 35 und zu M. Stamatu 23 Lexikonbeiträge aufgelistet.
10. Folgende Werke bleiben unberücksichtigt: Neuburger A., Die Technik in der antiken Welt, München, 1919; Forti U., Tecnica e progresso umano, Bd. 1: La tecnica nella preistoria e nell'antichità, Mailand 1963; Mondini A., Storia della tecnica, Bd. 1: Dalla preistoria all'anno mille, Turin 1973; Gille B. (Hg.), Histoire des Techniques, Paris 1978; Basalla G., The Evolution of Technology, Cambridge 1988; Schneider H., Die Gaben des Prometheus. Technik im antiken Mittelmeerraum zwischen 750 v.Chr. und 500 n.Chr. , in: Propyläen Technikgeschichte Bd. 1, Berlin 1990; Schneider H., Einführung in die antike Technikgeschichte, Darmstadt 1992; Chevallier R., Sciences et techniques à Rome, Paris 1993; Meissner B., Die technologische Fachliteratur der Antike, Berlin 1996; Lewis M.J.T., Surveying instruments of Greece and Rome, Cambridge 2001; Oleson J.P. (Hg.), 2008 (Anm. 1).
11. Mit Verweis auf den berühmten, wenngleich wenig aussagekräftigen Passus bei: Them., or. 36 (sic!). Ebenso gut ließe sich Thales als erster "Wissenschaftler" ins Feld führen. Siehe Simpl., in Phys. 23,29 (gerade Rossetti gesteht Simplicius eine "particolarmente autorevolezza" zu, S. 1308, Anm. 3). Letztlich wird man mit der einen wie mit der anderen individuellen Benennung dem tatsächlichen Ursprung der "Wissenschaft" kaum gerecht werden. Auf S. 1294 bleibt ein Satz unvollendet.
12. Einige Beispiele (ohne die großen Lexika): della Corte F. (Hg.), Dizionario degli scrittori greci e latini, 3 Bde, Mailand, 1988; Howatson M.C. (Hg.), The Oxford Companion to Classical Literature, Oxford 21991; Claussen W.V./ Kenney E.J.(Hgg.), The Cambridge History of Classical Literature, 9 Bde, Cambridge 1996; Schütze O (Hg.), Lexikon antiker Autoren, Darmstadt 1997; die Neubearbeitung des HAW Abt. 7-9.
13. Zur Ausstattung ist zu erwähnen, dass die spärlichen, einfarbigen Abbildungen häufig von zweifelhafter Qualität sind.
14. Die Zerschlagung eines einheitlichen Themas in viele Lemmata führt zu einer unüberschaubaren inhaltlichen Verzweigung. Zudem werden Schlagworte verschiedener Hierarchien nebeneinander angeführt. Zur Verdeutlichung ein beliebiges Beispiel: "Astrologia"; "Astrologica, letteratura (Grecia)"; "Astrologica, letteratura (Roma)"; "Astrologiche, metafore"; "Astrologiche, previsioni"; "Astrologici, compendi e compilazioni"; "Astrologici, manoscritti"; "Astrologico, lessico". Diese Organisation des Stoffes führt nicht nur zu weiträumigen inhaltlichen Überschneidungen; eine gezielte Suche ist so kaum möglich.
15. Beispielsweise: "Archeologia subacquea", "Capo", "Caldei", "Idrofobia", "Febbre", "Pestilenza", "Piante aquatiche", "Sessualità", "Sonno" etc.
Reply to Kritzingers’ Review (Part 1)
ReplyDeletePoteva, (e forse, inizialmente, doveva, data la complessità della materia) essere una utile scheda descrittiva.
Invece è diventata qualcosa d’altro. L’occasione di prestare un servigio alla comunità scientifica, colta così velocemente (forse troppo) al volo da Kritzinger (K.), si è sbriciolata nelle sue mani.
Facendo uso di una terminologia critica impropria (“ärgerlich”, “leider”), o genericamente indefinita (“kurz”, “größen”, “umfamgreich”, “entlegen”, “weitgefasst”, “verhältnismäßig”, “überraschend”, “farblos”), sempre inutilmente appariscente, K. ha operato il salto dalla scheda alla recensione, esibendosi in uno spolverio di giudizi sull’opera, sostenuti unicamente da un impressionismo soggettivo, lontano dal primario dovere di uno studioso, che è la dimostrazione scientifica delle proprie affermazioni.
Non si capisce bene perché K. sia stato “colpito” da voci come “Esplorazioni estreme”, “Sessualità”, “Sonno” etc., la cui presenza, benché innovativa, è pienamente legittima nell’ambito di quelli che avevano dignità di saperi, sulla base oggettiva dello spazio loro riservato nella manualistica antica. Arbitrario è il lamento per l’ assenza (da non confondere , mi auguro per K., con l’ ignoranza) di nove titoli (!) in Bibliografia, se non si dimostra il danno che il loro mancato utilizzo avrebbe arrecato al Dizionario ed in quale specifico punto. La stessa osservazione va fatta anche per quanto citato alla n. 12: anzi, perché non aggiungere anche tutte le storie letterarie?! E’ curioso inoltre osservare lo sventagliamento di titoli elencati nella n. 8, di cui K. lamenta la mancanza in Bibliografia, guardandosi però bene dal dire che appartengono ad un’unica voce, scorrettamente non citata, e facendo invece pensare in maniera terroristica ad una diffusa sciatteria.
L’ostinato conteggio, puramente metrologico, della lunghezza delle voci, che lascia esattamente il tempo che trova (Epicuro è nove volte più lungo di Agostino; alcune voci sono più lunghe, altre più corte), viene addotto come un insopportabile difetto, benché non esistano al mondo -per quanto è dato sapere- Dizionari in cui le voci abbiano la stessa lunghezza ed estensione. Ma forse a chi non ha letto, ma solo misurato con l’ἀρτάβη persiana (che già faceva ridere Callimaco), è inutile spiegare le motivazioni di questa “Diskrepanz”.
... continue...
Reply to Kritzingers’ Review (Part 2)
ReplyDeleteDa nessuna osservazione si evince che K. si è misurato seriamente e con profitto con l’effettiva lettura dei contenuti. Solo chi si è limitato a leggere il puro titolo può sorprendersi della presenza della voce “Agostino” in un Dizionario della Scienza e della Tecnica. L’ amarezza sulla presunta (e tutta da dimostrare) poca consistenza dello spazio lasciato ai Realien è fondata su un conteggio dell’Indice, che non tiene assolutamente conto della risorsa rappresentata dal Glossario (frainteso e criticato, ma non letto ed analizzato in funzione dell’impianto complessivo del Dizionario), dove sono facilmente rinvenibili numerosi altri elementi importanti ed essenziali trattati trasversalmente. L’incomprensione nei confronti dei rimandi interni, pur spiegati nell’ Introduzione, sta a dimostrare che ,benché l’abbia definita “corta”, K. non l’ha letta.
Ma soprattutto K. non ha dato dimostrazione di buon senso né di onestà intellettuale, né ha messo in campo specifiche competenze per dialogare, come sarebbe stato giusto e corretto, con l’innovatività interdisciplinare del Progetto, per misurarsi con le competenze degli Autori, per prendere atto degli effettivi risultati, evitando una genericità inutile, disarmante ed improduttiva.
A questo punto viene da chiedersi a cosa servono i libri: se un libro è piccolo, può sostenere il piede di un tavolino traballante, se è il foglio di un bell’atlante in pergamena, può sostituire il vetro rotto di una finestra. Viene il sospetto che il Dizionario sia stato per K. il territorio di un esercizio di aritmetica elementare, un puro conteggio inficiato peraltro, nelle pur poche pagine, di non pochi errori: le voci sono 421 e non 455 come K. pretende, ma sorprendentemente la somma di 150+100+150+50 fa 450. Una clamorosa disattenzione di K. porta a 120 il numero delle pp. del saggio di Tavernese ( non S. 1223 (sic) -1343, ma 1323-1343). Il Glossario inizia a p. 1187 e non 1188,etc.
Visto che K. mostra di aver bisogno di ulteriori esercitazioni, e dal momento che la tiratura del Dizionario si è già esaurita nonostante lo “stolzen Preis von 295 €”, lo attendiamo alla prova della prossima edizione.
Nel frattempo, si invitano gli Editori della Rivista a ritirare questa ‘recensione’ per il decoro della testata, in quanto fornisce al lettore informazioni oggettivamente inesatte e non possiede i requisiti di onestà intellettuale e competenza che debbono caratterizzare una seria e corretta comunicazione scientifica.
Paola Radici Colace
colacep@unime.it
as a matter of fact, Dr Kritzinger could have concluded his review by stating that he looked invain for something of interest in the Dizionario, but what does count as interesting for him? For he seems to have concentrated his attention only on what the Dizionario does not do and on what you cannot find in it.
ReplyDeleteHowever, this is only part of his job: readers would have expected, I presume, to form an idea of what the Dizionario actually has to offer, not just to learn how much he dislikes it.
The dictionary is very interesting and well done and I think the entries were carefully chosen. Peter Kritzinger must understand, for example, that if "Augustine" is short, this is because in a dictionary of sciences and technology you can speak only about what is relevant in that sense, you cannot talk about theology! So Kritzinger's review does not make sense and often it's absurd!
ReplyDeleteRisposta di Sconocchia a Kritzinger (Parte 2)
ReplyDeleteNon corrisponde a verità l’accostamento, e il giudizio, su “Strumenti chirurgici” e “Tolleno”: «Die wenigen und zudem häufig recht speziellen Lemmata, wie “strumenti chirurgici”, “Tolleno”, vermögen dieses umfangreiche Themegebiet nur punktuell und insgesamt unzureichend zu beleuchten.»
Mentre “Tolleno” ha estensione di una sola colonna, “Strumenti chirurgici” (pp. 943-948, dunque cinque ampie pagine, con successivo lemma di D. Monacchini su “Strumenti chirurgici non attestati nel ‘De medicina’ ma documentati nella trattazione chirurgica successiva”, pp. 948-949) ha estensione identica, se non maggiore, di due opere giustamente ritenute valide del settore, precisamente di K.-H. Leven, Antike Medizin. Eine Lexikon, München 2005 (pp. 943-947) e di I. Mazzini, La medicina dei Greci e dei Romani, Roma 1997 (pp. 369-372). Come altri lemmi dell’àmbito, questa voce è completa ed esaustiva.
Errato e ‘presuntuoso’ è il giudizio sulla ampiezza sproporzionata di lemmi come “Embriologia”, “Ginecologia”, “Mantica”, “Patologia”. Come può, per rimanere almeno a “Embriologia”, “Ginecologia”, “Patologia”, uno studioso non specialista di Medicina antica, a meno di non essere un “tuttologo”, stabilire e decidere lui dell’ampiezza delle voci?
Kritzinger non dovrebbe permettersi, ugualmente, di giudicare, come invece fa, della lunghezza di voci come “Capo”, “Febbre”, “Idrofobia”, “Pestilenza”, “Sessualità”, “Sonno”.
Ma l’aspetto più grave della “recensione” è, che pur con la presenza di tanti specialisti a livello internazionale responsabili dei singoli àmbiti, non c’è, in pratica, da parte di Kritzinger, un giudizio serio su nessuna sezione. Le valutazioni del recensore sembrano e sono, in ogni caso,‘soggettive’.
Non mi dilungo in una risposta puntuale a Kritzinger per quanto riguarda i tre saggi, rispettivamente di Rossetti, Radici Colace e Tavernese: l’attendibilità della lettura dello studioso è già dimostrata dalla svista relativa alle pagine di Tavernese di cui si è parlato. Del saggio di Rossetti avrebbe dovuto avere un po’ più di rispetto, tenuto conto del valore della documentazione.
Ma è soprattutto nei confronti del saggio di Paola Radici Colace sulla Metafora che lo studioso non ha saputo cogliere l’eleganza e la vivacità dell’analisi. Se avesse letto davvero con attenzione – ma quale voce di questo Dizionario il critico ha letto davvero con attenzione? – la voce di Premessa alla sezione Medicina, pp. 675-676, Kritzinger avrebbe potuto osservare che la studiosa è citata proprio per la ‘brillantezza’ e l’eleganza a lei consueta della trattazione: in una serie di esempi, con riferimento alla dipendenza della letteratura latina cosiddetta ‘alta’ e parimenti della letteratura scientifica e tecnica dalla letteratura greca, alla studiosa è attribuito, con riferimento a un comune giudizio dei Collaboratori al Dizionario e su loro esplicita richiesta, il seguente giudizio: “Per l’→ASTROLOGIA Paola Radici Colace, dopo aver tracciato, in poche linee luminose, un quadro della disciplina come lingua e letteratura […]”. In verità ‘recht farblos’ a me pare che debba risultare il giudizio sul recensore, al quale, tra l’altro, viene da chiedere come si può permettersi giudizi tanto ingiustificati quanto inutili – non uso l’aggettivo ‘offensivi’ perché può offendere soltanto ciò che è documentato, giustificato, vero, non ciò che è superficiale e gratuito – .
Inutile soffermarsi a rispondere ai giudizi di piuttosto generalizzato scarso apprezzamento dell’opera, perché poco contano i giudizi, quando sono prevenuti e unilaterali: ciò che conta, per un’opera, è il suo valore reale, per nulla messo in discussione dalla lettura superficiale e per nulla scientifica di Kritzinger,.
Ma soprattutto Kritzinger dovrebbe imparare che non è necessario scrivere e dovrebbe ricordare, se frequenta il mondo classico, che il silenzio è “sacro” agli dei e che chi si prende la responsabilità di interromperlo impunemente, se ne assume tutte le conseguenze. Come questa risposta.
Pur condividendo in generale le risposte di Radici Colace e Sconocchia, credo che il rilievo sollevato da Kritzinger relativamente all'esosità dell'opera (€ 295 per la versione pb, addirittura 445 per quella rilegata!!) vada seriamente preso in conto: non è la prima volta che anche in questa rivista si segnalano negativamente gli elevatissimi prezzi di copertina dei volumi pubblicati da "Fabrizio Serra editore"; volume che, molto spesso, usufruiscono anche di contributi per la pubblicazione. Detti contributi dovrebbero proprio servire ad "abbattere" i prezzi di vendita al pubblico. Il rischio altrimenti è di relegare opere utili a tutti ad un circuito elitario o, comunque, limitato alle sale di biblioteche (oggi giorno, per altro, poche realmente disponibili ad acquisire volumi tanto cari). Comunque sia, contrariamente a quanto asserito da Radici Colace nella sua replica, l'opera non è affatto esaurita: essa è ancora disponibile all'acquisto - tanto in formato pb quanto in formato con rilegatura - sul sito dell'editore italiano.
ReplyDeleteRisposta di Sergio Sconocchia a Peter Kritzinger (Parte 1)
ReplyDeleteMentre il Dizionario delle scienze e delle tecniche di Grecia e di Roma (2 voll.). Biblioteca di Technai 1. Pisa-Roma, Fabrizio Serra editore, diretto da Paola Radici Colace e curato dalla stessa studiosa, da Silvio M. Medaglia, Livio Rossetti, Sergio Sconocchia, sta riscuotendo il riconoscimento che un’opera innovativa e connotata su un piano così altamente scientifico merita presso studiosi, Università e Biblioteche specializzate di Europa e del mondo, è appena uscita, on line, su “Bryan Mawr Classical Review”, 2011. 06.18. una “recensione” di Peter Kritzinger, che suscita molte perplessità e con la quale – dirò subito – non si può essere d’accordo.
Sorprende innanzitutto il fatto che la “recensione” non apporta alcun contributo “serio” neppure a livello dell’informazione pura e semplice, condizionata com’è da un taglio unilaterale che, come si dimostrerà, non permette di ravvisare nel Recensore la condizione prima di un lavoro scientifico: l’onestà intellettuale.
Il lavoro di Kritzinger è tendenziosamente infarcito di giudizi non motivati e percorso da oggettivi errori. Il primo e più evidente carattere della “recensione” dello studioso è la frettolosità, resa palese da continui errori. Così, in fase introduttiva, Kritzinger parla di una Materialpräsentation (S. 1-22: in realtà si tratta di 1-20); poco dopo, nell’indicare i “curatori” responsabili dei materiali, li colloca a S. 12 anziché a 11-12; ancora, verso la fine del contributo, attribuisce al saggio di Vincenzo Tavernese – errore più grave – un’estensione spropositata e non vera (S. 1223-1343 anziché 1323-1343).
Ma soprattutto, a lasciare perplessi e meravigliati è una affermazione come questa (p. 2), peraltro non documentata: «Beim Umfang des vorligenden Werkes liegt es auf der Hand, dass nur eine kursorische respektive punktuelle Besprechung des Inhalts möglich ist».
In realtà l’aggettivo ‘kursorische’ va riferito, direttamente, alla descrizione – inadeguata – che Kritzinger fa del Dizionario e dei materiali, dimostrando un approccio davvero “kursorische” nel suo insieme all’opera stessa.
Questo spiega perché il recensore non entra mai nel vivo di un giudizio di valore di alcuna delle 29 discipline: Astrologia, Medicina, Farmacologia, Nautica, Musica, Diritto etc., ma finisce, nella sua prospettiva, con il “denigrare” le sezioni, accumulando accuse infondate, ma comode, di rilievi, di “sproporzioni, inadeguatezze redazionali”, di errori peraltro “veniali” nella Bibliografia etc. (ad es. come può essere sicuro, Kritzinger, che gli autori non conoscano davvero i lavori da lui citati nella nota 10?).
Nella sua fretta Kritzinger non informa in alcun modo il lettore sui contenuti dei 29 àmbiti, né fornisce il nome dei pur illustri studiosi di valore internazionale ed esperti riconosciuti delle discipline di cui si sono occupati, che hanno lavorato al Dizionario.
Non è vero, come dice l’autore, che «Einige Einträge wurden skrupulös mit Werweisen auf Literatur und Quellen versehen»: come ha fatto Kritzinger a non accorgersi che tutte le sezioni, le voci, i lavori, i contributi, sono adeguatamente documentati, ampi, corredati anche da discussione delle fonti e, in ogni caso, forniti tutti di relativa Bibliografia, veramente utilizzata e aggiornata? Evidentemente il recensore, per non accorgersi di questo, non ha letto affatto, almeno per quanto riguarda gli àmbiti da me coordinati, ad es., le Sezioni di Medicina, Farmacologia e le altre.
Quanto a diversità eclatanti, secondo Kritzinger, di trattamento (Agostino, una sola colonna, a fronte delle diverse colonne di Epicuro), sembra che lo studioso non conosca davvero l’importanza di Epicuro nella civiltà antica e non si renda conto che, in un Dizionario, la lunghezza di una voce non è ‘assoluta’, ma proporzionale alla densità degli argomenti in trattazione.
Signor Anonimo del 27 giugno, forse l'opera è disponibile nuovamente ora oppure il sito on-line non è sempre aggioranto, perché quando prenotai la mia copia dovetti aspettare alcune settimane perché fossero pronte altre copie.
ReplyDeleteSu prezzo, anche se naturalmente avrei preferito comprare il Dizionario ad un prezzo un po' più basso, non mi pronuncio. Secondo me solo chi ha partecipato alla stesura dell'opera può sapere quante difficoltà si sono presentate. Noi lettori possiamo dedurre il prezzo solo guardando dall'esterno.